Jockgrim - Lina-Sommer-Weg
Jockgrim - Lina-Sommer-Weg
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Explanation
„Im Draam bin ich schbaziere gange, in Jockgrim uf de Kärchhof naus“, beginnt eines der schönsten Gedichte von Lina Sommer. Im Jahr 2004 wurde von der Lina-Sommer-Grundschule in Jockgrim zu Ehren der Heimatdichterin ein Spaziergang knozipiert. Acht Stationen führen vom Lina-Sommer-Platz in Jockgrim über die Ludwigstraße, Stückelweg, Luitpoldstraße, Ludowicistraße und Schillerstraße zum Friedhof.
Webbeschreibung von Barbara Eichenlaub: Ihre letzte Ruhestätte befindet sich in dem ehemaligen Zieglerdorf, weil die früh verwitwete, dreifache Mutter in den Jahren 1919 und 1920 bei ihrem Sohn Walter in Jockgrim lebte und danach, bis zu ihrem Tod, regelmäßig zu Besuch in der Gemeinde war. Walter Sommer war der technische Direktor der Ludowici-Werke und wohnte in der Villa Sommer in der Maximilianstraße, dem heutigen Rathaus der Ortsgemeinde.Die Initiative für den Lina-Sommer-Rundweg kam von der Grundschule, die sich seit 2004 Lina-Sommer-Grundschule nennt und kurze Zeit später den Weg initiierte. Das Leben und Werk der Dichterin gehört zum Lehrplan der dritten Klassen, die am Ende der Lerneinheit zusammen den 1,2 Kilometer langen Weg abgehen.Wer bisher nicht die Bekanntschaft von Lina Sommer machen durfte, kann dies auf eigene Faust in gut 45 Minuten nachholen. Am besten gelingt dies mit einem Auszug aus der Broschüre zum Lina-Sommer-Weg, die zwar in Druckform vergriffen, aber auf der Internetseite der Lina-Sommer-Grundschule zugänglich ist.Vorbei an Mauern alter ScheunenWer mit dem Auto anreist, parkt am besten unterhalb der katholischen Kirche St. Dionysius im Hinterstädtel. Von dort aus geht es zuerst zum Lina-Sommer-Platz in der Ludwigstraße, der mit einer Büste der Dichterin geschmückt ist. Im Winter wird der Kopf der Pfälzerin von netten Nachbarn immer wieder mit einem Schal und oft mit einer wärmenden Mütze dekoriert. Nach einem Blick Richtung Naherholungsgebiet Johanneswiesen und bei guter Sicht bis zum Nordschwarzwald geht es weiter Richtung Dorfmitte. Nach einigen Hundert Metern biegt der Weg ab in den schmalen, nur für Radfahrer und Fußgänger erlaubten Stückelweg. Vorbei an Mauern alter Scheunen verläuft der idyllische Abschnitt hinter Gärten, entlang des Hochufers, mit Blick zum „Roten Weg“. Der Stückelweg mündet in die Bahnhofstraße, diese wird nach wenigen Metern verlassen und man biegt rechts in die Luitpoldstraße ein. Wer immer wieder einen Blick auf die Dächer der alten Häuser wirft, sieht die ganze Farbenvielfalt der früher in Jockgrim hergestellten Ludowici-Dachziegeln. Erneut geht es nach links in die Ludowicistraße mit weiteren Ziegelsteinhäusern, dann rechts in die Schillerstraße. An deren Ende steht die Villa Sommer.Weiter durch die Schillerstraße geht es an mehreren Haltepunkten mit Info-Tafeln zur letzten Station. Es ist das Grab der Dichterin auf dem Friedhof, dessen Aussehen sie in ihrem Gedicht „E Draam“ schon vorher beschrieben hat. Über den Stückelweg geht es zurück zum Parkplatz. Empfehlenswert ist jedoch noch ein Bogen vom Friedhof nach unten ins Tiefgestade. Dort führt der „Rote Weg“ vorbei an Wiesen und Feldern an die Spitze des Hinterstädtels. Der kurze Anstieg entlang der alten Stadtmauer mit romantischen Fachwerkhäusern lohnt mehr als einen Blick.