Wasser als Verteidigung gegen den Feind.
Die Queichlinie (1743 bis etwa 1820) ist eine Verteidigungslinie der Franzosen aus der Zeit des Österreichischen Erbfolgekriegs. Sie zog sich auf dem Gebiet der verbündeten Wittelsbacher entlang der Queich und war zwischen Landau und Hördt (damals noch unmittelbar am Rhein gelegen) befestigt und mit Wehren ausgebaut. Ihre Aufgabe war es, die zurückliegenden lothringischen und elsässischen Lande gegen die verfeindeten Habsburger zu schützen.
Dazu nutzen sie das Wasser der Queich und ihrer künstlichen Nebengewässer, wie dem Spiegel- und dem Mühlbach, sowie das günstige Relief des Queichtals, das in der Rheinebene weder sehr große Höhenunterschiede noch eine breite Talsohle aufweist. Gute Bedingungen, um den kleinen Fluss mit Wehren schnell anstauen zu können. Das geflutete Gelände wurde entlang der Linie innerhalb kürzester Zeit für gegnerische Truppen mit schweren Kriegsgerät unpassierbar. Zusätzlich bauten sie Schanzen und Erdwälle, die die Wehrhaftigkeit an militärisch, strategisch und politisch bedeutenden Punkten steigerte, wie z.B. der Mittelmühle in Bellheim.
Reste der Anlagen lassen sich bis heute in der freien Natur ausmachen. Zum Beispiel der „Digue de Conti“, eine Geländestufe am Zusammenfluss von Spiegelbach und Mühlbach.
Die Schanze am Kreuzungspunkt von Mittelmühlstraße und Linienstraße in Bellheim wurde 2009/10 in Zusammenarbeit des Kulturvereins Bellheim mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) - Landesarchäologie Speyer auf der Grundlage zeitgenössischer französischer Militärkarten und archäologischer Grabungen rekonstruiert. Sie bietet heute ein lebendiges Bild der Ausdehnung und dem Aufbau dieser militärischen Anlagen. Das Erbe der Queichlinien, die 1814 kurzzeitig sogar die Deutsch-Französische Grenze bezeichnete, pflegt der Kulturverein Bellheim e.V. in den Räumen des nahen „Alten Sägewerks“, dass zusammen mit der Mittelmühle (heute im Privatbesitz) zum Gesamtkomplex der Schanze gehörte. Sie bietet heute ein lebendiges Bild der Ausdehnung und dem Aufbau dieser militärischen Anlagen. Das Erbe der Queichlinien, die 1814 kurzzeitig sogar die deutsch-französische Grenze bezeichnete, pflegt der Kulturverein Bellheim e.V. in den Räumen des nahen „Alten Sägewerks“, das zusammen mit der Mittelmühle zum Gesamtkomplex der Schanze gehörte.
Die Queichlinie gehört zum Oberrheinischen Festungserbe - einem Zusammenschluss von 30 deutschen und französischen Festungsstätten in einer der durch alle Jahrhunderte heißest umkämpften Regionen in Europa. Eine moderne Karte zeigt ihren historischen Verlauf.
Tipp:
Um den Spuren der Queichlinien zu folgen, empfiehlt es sich, die beiden Queichlinien-Schleifen zu laufen. Eine führt westlich auf romantischen Wegen entlang des Hochufers zu den Resten einer ehemaligen Schanze. Die zweite Schleife führt östlich zur restaurierten Schanze an der Linienstraße im Ortskern, nahe des Alten Sägewerks/ Mittelmühle. Startpunkt ist jeweils der S-Bahnhof Am Mühlbuckel.
Spannende Infos zur Queichlinien finden sich auch unter: KuLaDig RLP: Queichlinien in der Verbandsgemeine Bellheim.