Rotglänzendes Tafelgeschirr und die Produktion von Ziegeln haben Tabernae, so nannte man Rheinzabern in der Römerzeit, berühmt gemacht. Zahlreiche Kunsthandwerker aus nah und fern arbeiteten in den Manufakturen der Raststation an der Fernstraße von Basel nach Mainz. Um ihre Produktion kenntlich zu machen stempelten sie ihre Töpferwaren. So konnten mindestens allein für den Zeitraum von 250 bis 350 n. Chr. mindestens 600 unterschiedliche Töpfer durch Namenstempel nachgewiesen werden. Tabernae wuchs heran zur größten Terra Sigillata Manufaktur nördlich der Alpen. Im Terra Sigillata Museum ist heute eine beachtliche Ausstellung des rot-glänzenden Geschirrs zu sehen. Die Geschichte der Siedlung Tabernae wird hier anschaulich erlebbar gemacht.

Auch viele Jahre nach dem Untergang waren die Terra Sigillata noch sehr begehrt. Das brachte den Rheinzaberner Maurer Johann Michael Kaufmann im 19. Jahrhundert auf eine Idee, die zum Schmunzeln verleitet. Er zog einen bis heute beispiellosen Handel mit gefälschten Altertümern aus Tabernae auf. Dabei gelang es ihm nicht nur, seine Fälschungen an Privatsammler in der Region zu verkaufen, er täuschte außerdem zahlreiche Fachleute und Museen in Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Luxembourg.

Das am Nordrand des Bienwaldes gelegene Rheinzabern hat eine lange und wechselvolle Geschichte hinter sich vor der auch Plünderung und Zerstörung nicht halt machte. Im Altort von Rheinzabern befinden sich schmucke Fachwerkhäuser. Der Turm der Pfarrkirche St. Michael ist ein Symbol der über 1000-jährigen hochstift-speyerischen Vergangenheit als Rheinzabern sogar über Stadtrechte und ein eigenes Gerichts-Insiegel verfügte
.
Obwohl die Landwirtschaft heute keine dominierende Rolle sind im Ort noch Hofläden zu finden, die eigenes Obst, Gemüse, Spargel und sogar Speiseöle vermarkten.

Wussten Sie schon, dass

  • 1,5 Mio. Gefäße jährlich in den Terra Sigillata Manufakturen entstanden und Töpferwaren aus Rheinzabern bis nach England, Ungarn oder an die Krim gelangten?
  • zwei gut erhaltene Brennöfen aus römischer Zeit in einer Außenstelle des Terra Sigillata Museums besichtigt werden können?

Weitere Informationen zu Rheinzabern: www.rheinzabern.com